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Schülerzeitung » Layout und Druck » Layout gestalten

So gebt ihr den Texten ein Gesicht

Hinweise zur Gestaltung des Layouts der Schülerzeitung

Was beim Aufschlagen der Schülerzeitung als Erstes auffällt, ist nicht die Qualität der Texte, sondern die Gestaltung der Seiten – das Layout. Klar kommt es bei einer Zeitung zunächst einmal auf einen überzeugenden Inhalt an. Ein gutes Layout kann jedoch entscheidend dazu beitragen, dass ein Text überhaupt gelesen wird. Außerdem kann ein kluges Layout noch zusätzliche Informationen zum Text liefern (z.B. illustrierende Fotos und Grafiken).

Die Möglichkeiten, ein Layout zu gestalten, sind enorm vielfältig. Ob ein Layout „gut“ oder „schlecht“ ist, hängt von vielen Faktoren ab, z.B. von …

  • der Übersichtlichkeit der Anordnung von Texten, Bildern u.a.
  • der Signalwirkung des Layouts. Es soll Lust auf´s Lesen machen.
  • der „Passung“ von Layout und Text. So passt z.B. ein grell-buntes Layout nicht unbedingt zu einem traurigen Thema.
  • der Balance zwischen Einheitlichkeit (Grundlayout, vgl. unten) und Abwechslung bei der Gestaltung der Seiten
  • den gestalterischen Möglichkeiten, die euch eure Layoutsoftware bietet u.a.

Außerdem ist die Bewertung eines Layouts natürlich zu einem guten Teil Geschmackssache.
Wichtig ist aber, dass ihr euch bei jeder Seite, die ihr gestaltet, die oben genannten Faktoren bewusst macht. Genauso wie beim Verfassen eines Textes braucht es für dessen Layout einen Plan bzw. ein Konzept. Sonst entscheidet der Zufall über das Ergebnis.

Einheitlich und trotzdem abwechslungsreich

Damit das Layout eurer Schülerzeitung eine gewisse Einheitlichkeit und einen Wiedererkennungseffekt hat, braucht es eine Einigung über Layout-Merkmale, die für alle Seiten gleich sind – das Grundlayout. Hierzu gehören z.B. …

  • Vorgaben zu Schriftarten, -größen und -farben
  • einheitliche Kopf- und/oder Fußzeilen mit Seitenangaben
  • die Hefteinteilung in Rubriken mit jeweils gleicher Kopf- und/oder Fußzeile (z.B. Farbkonzept)
  • ein Seitenspiegel, an dem sich das Layout der einzelnen Seiten orientiert (siehe Kasten rechts)

Keine Angst. Durch ein Grundlayout wird die Gestaltung eurer Seiten nicht komplett vereinheitlicht. Es bildet lediglich den Rahmen, in dem der/die Layouter/in sich kreativ austoben kann.

Übrigens ...

Auch eine Online-Schülerzeitung sollte ein Grundlayout haben.

Das Portal „SCHÜLERmachenZEITUNG“ hat z.B. ein sehr eingeschränktes Grundlayout.
·  Gliederung in „Boxen“ in nur zwei Größen und Designs
·  rechts „Teaser“-Boxen
·  Schriftfarbe immer schwarz
·  nur drei Größen un zwei Farben für Überschriften
·  u.a.

Das erscheint euch etwas zu langweilig?
Stimmt, aber das andere Extrem „everything is possible“ ist auch nicht besser.

Layout braucht Spezialisten

Einen Text zu verfassen und sein Layout zu gestalten sind zwei grundverschiedene Dinge. Deshalb macht es Sinn, dass ihr innerhalb eurer Redaktion ein spezielles Layout-Team habt, das

  • sich mit der Layoutsoftware gut auskennt,
  • idealerweise auch zu Hause die Software verfügbar hat,
  • aus kreativen Köpfen besteht,
  • das Grundlayout kennt und einhält (vgl. Text links),
  • gut im Team arbeiten kann.

Mitglieder des Layout-Teams können natürlich auch Artikel für die Schülerzeitung schreiben. Umgekehrt eignet sich nicht jeder gute Autor auch für die Mitarbeit am Layout.

Praxistipps:
Der Layouter sollte mit dem Autor einen festen Zeitpunkt vereinbaren, an dem der Text für das Layout vorliegen muss. Bei der Einhaltung des Termins müsst ihr streng sein, sonst läuft euch die gesamte Zeitplanung des Layouts aus dem Ruder. Ideal ist, wenn der Autor rechtzeitig vor der Drucklegung noch einen Blick auf das Layout seines Artikels wirft und bei Bedarf noch Änderungswünsche anmelden kann.

Ein paar Grundregeln und Anregungen zur Gestaltung des Layouts

Wie bei vielen gestalterisch-kreativen Tätigkeiten gilt auch beim Layout: es gibt keine allgemeingültigen Kochrezepte dafür, nach dem Motto: „Man nehmn 200 Wörter pro Seite, ein Foto und eine rosa Überschrift …“
Wie oben bereits erläutert, hängt ein gutes Layout von vielen Faktoren ab, deren Kombination man nicht allgemeingültig erklären kann. Wir haben uns deshalb dafür entschieden, euch in den folgenden Kästen ein paar generelle Tipps zu geben.

Ein Text kann noch so gut sein. Das gibt ihm aber noch lange nicht das Recht, eine Seite alleine auszufüllen („Bleiwüste“). Die einfachste Möglichkeit, langweilige „Bleiwüsten“ zu vermeiden, ist das Einfügen von Fotos oder Grafiken. Ist beides nicht vorhanden, könnt ihr z.B. mit grafischen Elementen, Zeichnungen und interessant gestalteten Zwischenüberschriften arbeiten.

Doppelseiten ermöglichen euch mehr Alternativen zur Gestaltung des Layouts. So könnt ihr z.B. Texte und Grafiken bzw. Bilder freier verteilen und habt auch die Möglichkeit, bewusst mal eine Fläche frei zu lassen (vgl. „Mut zur Lücke“). Doppelseiten sollten im Seitenspiegel des Heften (vgl. Text rechts) schon eingeplant sein.

Papier wird aus Rohstoffen hergestellt, mit denen grundsätzlich sparsam umzugehen ist. Das meint aber nicht, dass man eine Schülerzeitungsseite überfrachten sollte. So darf z.B. ein Foto auch mal größer abgedruckt werden. Zudem ist Mut zur Lücke gefragt. Leere Flächen können dem Layout eine „innere Ruhe“ geben und das Auge des Betrachters gleichzeitig auf das Wesentliche lenken.

Beim Layout der Schülerzeitung solltet ihr einen sparsamen Umgang mit Effekten pflegen. So ist vom übertriebenen Wechsel von Schriftarten und Schriftfarben genauso abzuraten wie von einer Überfrachtung mit Fotos oder Grafiken. In der Ruhe liegt die Kraft! Das muss nicht Langeweile bedeuten. Vielmehr ist hier die richtige Balance zwischen Kreativität und Einheitlichkeit nötig (vgl. „Grundlayout“).

Insbesondere längere Texte müssen gegliedert werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die gebräuchlichste davon sind die Absätze. Sie sollten natürlich nicht willkürlich eingefügt werden, sondern dort, wo sie von der Textlogik Sinn machen. Nach mehreren Absätzen bietet es sich an, immer wieder Zwischenüberschriften einzufügen.

Spalten gliedern den Text und erleichtern gleichzeitig das Lesen. Wie viele Spalten ihr benutzt, ist zunächst einmal abhängig von der Schriftgröße und vom Format eurer Schülerzeitung. Empfehlenswert ist daher bei DIN A5 eher ein zweispaltiges und bei DIN A4 ein dreispaltiges Layout. Besonders leicht und kreativ könnt ihr mit Spalten arbeiten, wenn ihr eine spezielle Layoutsoftware benutzt.

Farbdruck kostet heute kaum mehr als schwarzweiß. Trotzdem kann es manchmal sogar aus Gründen des Layouts sinnvoll sein, sich für schwarzweiß zu entscheiden. Das Für und Wider zu diesem Thema findet ihr hier.

Ich glaub, mein Schwein pfeift! - Eine gute Überschrift macht den Unterschied.

Die Überschrift eines Artikels erfüllt zwei wichtige Funktionen. Sie gibt dem Leser einen Hinweis, worum es im Text geht und sie soll neugierig auf den Inhalt machen. Beide Ziele lassen sich nicht immer im gleichen Maße erreichen. So würde z.B. die Überschrift „Bericht vom Sommerfest“ zwar sofort klar machen, worum es im Text geht, jedoch auch keinen Leser hinterm Sofa hervorholen. Die andere Variante wäre z.B. „Von fliegenden Untertassen und außerirdischen Begegnungen“. Hier käme man wohl nicht so schnell auf die Idee, dass es (u.a.) um Kaffee und Kuchen beim Sommerfest geht. Die Neugier des Lesers wäre aber schon eher geweckt.

Kompromiss:
Kreative Überschrift, die neugierig macht
und
Unterüberschrift, die den Inhalt andeutet.
Beispiel:
„Ich glaub, mein Schwein pfeift!
Kurioses Wissen zu den besonderen Fähigkeiten von Tieren“

Überschrift immer über der Schrift?

Ja, meistens ist die Überschrift tatsächlich über dem Text. Das muss aber nicht so sein. Für die echte „Headline“ spricht, dass sie unseren Lesegewohnheiten entspricht und damit die Orientierung erleichtert. Eine Überschrift kann aber auch mal seitlich angeordnet sein (insbesondere bei einem Doppelseitenlayout) oder mitten im Text. Eine Überschrift unter dem Artikel trägt aber in der Regel zur Verwirrung des Lesers bei.

(Beispiel aus dem "Wallburg-Express" der Mittelschule Eltmann)

Auf die (Über-) Schrift kommt es an

Für Größe, Farbe und Art der Überschrift einer Schülerzeitung sollten einheitliche Regeln beschlossen werden (vgl. „Grundlayout“). Auch wenn es kein Grundlayout gibt, gilt für die Überschrift:
· zu große Vielfalt von Schriften, Größen und Farben vermeiden!
· Stil der Überschrift bei Bedarf an den Inhalt des Textes anpassen (z.B. bunte Schrift bei Bericht zur Faschingsparty).

(Beispiel aus dem "Paparazzi" der FOS/BOS Augsburg)

Ein Leadtext ist kein Liedtext

Ein Leadtext ist der erste Textabschnitt eines längeren Textes, der eine Einleitung und/oder eine Zusammenfassung des nachfolgenden Textes sein kann. Er hebt sich durch die Wahl der Schrift (z.B. fett, kursiv, eigene Schriftart) optisch vom übrigen Text ab und kann auch mal die Spaltenstruktur durchbrechen.

Spieglein, Spieglein, Seitenspiegel

Dieser Spiegel ist nicht aus Glas, sondern in der Regel aus Papier. Es spiegelt sich auch nichts darin, sondern der Seitenspiegel ist lediglich eine grafische Übersicht über den Aufbau des Heftes.

Der Nutzen dieser Darstellung ist, dass ihr schnell einen Überblick habt, über …

  • die Anordnung der Inhalte des Heftes
  • Ort und Aufbau von Doppelseiten
  • Lücken, die noch gefüllt werden müssen
  • die Platzierung der Werbung
  • die Einhaltung der gesamten Seitenzahl


Wusstet ihr schon, ...

  • dass die Seitenzahl eurer Schülerzeitung durch vier teilbar sein muss. Das liegt am Falten und Heften des Papiers beim Druck.
  • dass es Sinn macht, die Seitenzahl des Heftes schon zu Beginn der Redaktionsarbeit festzulegen. So könnt ihr besser Planen, wieviel Platz eure Artikel haben (vgl. „Seitenspiegel“).

Welche Typographie passt zu eurem Typ?

Die Wahl der Schriftart ist zunächst einmal Geschmackssache und sollte in der Redaktion diskutiert werden. Grundsätzlich sollten die Schriften gut leserlich und nicht zu verschnörkelt sein. Zu klein Gedrucktes ist nicht leserfreundlich.
Werden in der ganzen Zeitung für Texte, Überschriften und Zwischenüberschriften die gleiche Schriftgröße und Schriftart verwendet (vgl. „Grundlayout“ links), wirkt sie harmonisch, übersichtlich und klar. Wechselt man immer wieder die Schriftart, kann dies den Gesamteindruck verschlechtern. Pro Seite sollte es nicht mehr als 5-7 verschiedene Schriften geben. Da sind verschiedene Größen oder Kursivdruck schon mit eingerechnet!
Bei Überschriften kann die Typographie dem jeweiligen Text angepasst werden: Zu sachlichen Texten passt eine ruhige, klare Schrift, zu einem witzigen Text kann eine pfiffige Schriftart gewählt werden. Hier können sich die Layouter etwas einfallen lassen und „spielen“. Außerdem könnt ihr euch noch überlegen, ob ihr Überschriften farbig macht oder grundsätzlich nur in schwarz.

Der wichtigste Tipp zum Schluss - Von den Profis lernen!

Wie schon gesagt: für ein gutes Layout gibt es kein Patentrezept. Hier ist Kreativität in Kombination mit der Beherrschung der Technik (Software) gefragt. Zur Anregung der eigenen Kreativität und zur Entwicklung eines eigenen Layout-Stils für eure Schülerzeitung könnt ihr euch Anregungen von professionellen Zeitschriften aber auch von anderen Schülerzeitungen holen (vgl. Austauschpool für Schülerzeitungen). Achtet beim Layout der Profi-Zeitungen z.B. darauf …

  • wie die Fotos eingebaut sind,
  • wo die Werbung platziert wird,
  • wie die Überschriften gestaltet wurden,
  • ob eine Kopf- und Fußzeile vorhanden ist,
  • wie die Seitenzahlen angeordnet sind,
  • wie viele Spalten die einzelnen Seiten haben usw...

Lasst euch inspirieren, ohne die Layouts zu kopieren. Schließlich braucht jeder Artikel sein spezielles Layout, sozusagen maßgeschneidert.